Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Eine Person versucht, mit einem Bolzenschneider das Schloss eines Fahrrads zu knacken.

Eine Person versucht, mit einem Bolzenschneider das Schloss eines Fahrrads zu knacken. © itsmybike.com | pd-f

Fahrraddiebstahl vorbeugen

Einige Verhaltensregeln, hochwertige Schlösser und die Codierung schützen Fahrräder relativ zuverlässig vor Diebstahl. Die ADFC-Checkliste und Tipps zu Fahrradschlössern zeigen, was man tun kann, um Fahrraddiebstahl zu verhindern.

Nur kurz das Fahrrad abgestellt und schnell in die Bäckerei gehuscht – doch noch ehe man die Bestellung in den Händen hält, ist das Fahrrad weg. Das ist ärgerlich und vor allem teuer, denn die Statistik zeigt: Die Menschen in Deutschland investieren in hochwertige und teure Fahrräder und kaufen immer mehr Elektrofahrräder.

Nicht immer ist es nur die Gelegenheit, die Diebe macht. Es gibt es auch gezielt geplante Diebstähle. Der ADFC hat ein paar Tipps zusammengestellt, wie sich Diebstähle verhindern lassen.

ADFC-Checkliste zur Diebstahlvermeidung

  • ANschließen statt nur ABschließen: Schließen Sie Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad des Fahrrads mit sicheren Schlössern an fest verankerten Fahrradständern oder Gegenständen an – auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Die Gegenstände müssen hoch genug sein, damit man das Fahrrad nicht einfach mitsamt Schloss darüber heben kann.
  • Fahrradbügel werden teils mit Rohrschneidern geknackt und das Fahrrad samt Schloss mitgenommen. Daher besser den Fahrradrahmen und ein Laufrad anzuschließen, sodass das Fahrrad nicht weggeschoben werden kann. Manche Abstellanlagen haben auch Ösen für Schlösser, die sich nicht mit einem Rohrschneider zerstören lassen.
  • Öffentlichkeit: Fahrräder nicht an einsamen, schlecht einzusehenden Plätzen oder Straßen abstellen.
  • Geschlossene Räume: Zuhause steht das Fahrrad am besten angeschlossen im eigenen Keller oder in speziellen, abschließbaren Fahrradboxen.
  • Abstellanlagen: Der ADFC prüft Fahrradabstellanlagen und vergibt das Gütesiegel „ADFC-empfohle“ Abstellanlagen. Bei ihnen lassen sich Vorderrad und Rahmen mit einem Schloss am Ständer sichern.
  • Einzigartigkeit: Individuelle Merkmale machen das Fahrrad unverwechselbar und schützen es vor Diebstahl – denn ein gestohlenes Rad mit einzigartigen Kennzeichen lässt sich kaum unbemerkt weiterverkaufen.
  • Codierung: Lassen Sie Ihr Fahrrad codieren. Auch die Codierung kann Diebstähle verhindern. Der ADFC bietet die Fahrrad-Codierung an.
  • Fakten: Alle wesentlichen Informationen des Fahrrads wie Rahmennummer, Fabrikat und besondere Merkmale gehören in einen Fahrradpass. Er ist im Fahrradfachhandel, bei der Polizei oder Versicherungen erhältlich.
  • Unberechenbarkeit: Wer das Fahrrad stets am selben Ort anschließt und über Stunden stehen lässt, liefert ungewollt Hinweise auf günstige Zeitfenster für einen Diebstahl. Öfter mal den Mast wechseln, beugt vor.

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Verschiedene Typen von Fahrradschlössern

 

Fahrradschlösser: Sicheres Schloss, sicheres Rad

Die Faustregel lautet: Drei Minuten muss ein Fahrradschloss gewaltsamen Aufbruchsversuchen standhalten. Dauert es länger, steigt das Risiko, erwischt zu werden. Welche Eigenschaften sollte ein Fahrradschloss haben, um einen Diebstahl wirkungsvoll zu verhindern?

Qualität ist entscheidend

Entscheidend ist die Qualität des Schlosses, mit dem das Fahrrad gesichert wird. Schlösser mit Spiralkabeln, dünnen Drähten oder Ketten kosten zwar wenig, lassen sich aber schnell aufsägen oder mit dem Seitenschneider aufknipsen. Mehr Schutz bieten Bügel-, Falt- oder Kettenschlösser.

Dass man ein Fahrradschloss mit Eisspray und Hammer aufbrechen kann, gehört der Vergangenheit an. Auch der Stahl von günstigen Bügelschlössern bietet heute eine so gute Qualität, dass er eine ausreichende Kerbschlagzähigkeit mitbringt. Zudem braucht es Zeit, einen Stahlbügel komplett zu vereisen.

Masse und Zylinder

Masse zählt: Je größer der Durchmesser des Bügels, desto stabiler ist er – deshalb wiegen hochwertige Schlösser meist mehr als ein Kilogramm.

Die beste Stahlqualität nutzt aber wenig, wenn sich der Schließzylinder leicht überwinden lässt. Drehscheibenzylinder bieten einen recht hohen Schutz.

Anstelle der sonst üblichen Stifte muss der Schlüssel bei Drehscheibenzylindern die Scheiben im Schlosszylinder in die richtige Stellung bringen. Lockpicking, das intelligente Schlossöffnen, ist schwierig, weil die Scheiben eng hintereinanderliegen. Zudem braucht man ein kompliziertes Werkzeug, das obendrein nur für einen Schlosstyp eines Herstellers passt.

Auch wenn Picking in der Praxis kaum eine Rolle spielt, ist ein hochwertiger Schlosszylinder dennoch wichtig. Mit sogenannten Schlagschlüsseln oder anderen Werkzeugen lassen sich einfache Stiftzylinderschlösser schnell öffnen. Je tiefer der Schlosszylinder im Schlosskörper sitzt, umso schwieriger wird das Einführen von Werkzeugen. Zusätzlich behindern selbstschließende Staubkappen das Hantieren.

Gehärteter Stahl

Hinter der Plastikverkleidung des Schlosskörpers sollte der Stahl ebenso gehärtet sein wie von Bügeln, Ketten oder Faltgliedern und auch Kältesprayattacken aushalten. Bei einem viereckigen Bügel, der in einem viereckigen Schlosskörper steckt, müsste der Bügel an zwei Stellen aufgetrennt werden, weil sich die eckigen Bügel im Schlosskörper kaum drehen können. Die eckige Form erschwert auch den Einsatz von Bolzenschneidern.

Investieren in zwei Schlösser

Der ADFC empfiehlt, in hochwertige Schlösser zu investieren. Gute Bügelschlösser mit Drehscheibenzylinder sind ab etwa 50 Euro erhältlich und halten viele Jahre. Aber auch günstigere Modelle können gut sein – hier lohnt beispielsweise ein Blick auf die Tests der Stiftung Warentest.

Da sich Fahrraddiebe oft auf eine Schlossbauart spezialisieren, sollte man sein Fahrrad noch mit einem zweiten Schlosstyp an- und abschließen.

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