ADFC Berlin fordert Maßnahmen nach Raser-Unfällen

In kurzer Zeit sind in Berlin mehrere Radfahrende und Fußgänger*innen im Verkehr getötet oder verletzt worden. Der ADFC Berlin und der Verein Changing Cities fordern eine konsequente Gefahrenabwehr.

Geisterrad in Berlin
Geisterräder erinnern an die im Straßenverkehr getöteten Radfahrenden. © April Agentur

Zuletzt wurden eine Frau und ihr Kind von einem Raser schwer verletzt, auch eine Radfahrerin wurde schwer verletzt, als sich drei Motorradfahrer ein Rennen lieferten. Changing Cities und ADFC Berlin fordern daher, dass Fahrstreifen und Kreuzungen nach motorisierter Gewalt aus Gründen der Gefahrenabwehr sofort stillgelegt werden, bis die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen an der Stelle gewährleistet ist.

Schon eine Woche zuvor hatten die Verbände einen Paradigmenwechsel in der Verkehrssicherheit gefordert, nachdem vier ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen innerhalb einer Woche getötet worden waren.

Sperrung von Unfallstraßen gefordert

Frank Masurat, Vorstand des ADFC Berlin sagt: „Das Erreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Vision Zero, null Verkehrstote und Schwerverletzte, lässt sich nicht mit Absichtserklärungen und Bedauern herbeiführen. Wir brauchen ein geschlossenes, gemeinsames Vorgehen des Berliner Senats, um das Töten auf Berliner Straßen zu beenden.“

Ragnhild Sørensen von Changing Cities fordert: „Wir brauchen dringend ein neues Bewusstsein beim Thema Verkehrssicherheit. Jedes Mal, wenn Menschen im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden, muss die Straße oder die Kreuzung gesperrt werden, bis die Ermittlungen abgeschlossen und die entsprechenden infrastrukturellen Verbesserungen umgesetzt sind. Ein solches Vorgehen würde ein klares Signal an alle Bürger*innen senden: Wir nehmen keine Verkehrstoten mehr hin!“

Task Force soll Sicherheit schaffen

Beide Verbände sehen das Einrichten einer Task Force als sinnvoll an. Sie könne sich um sichere Gestaltung von vorab definierten Kreuzungen kümmern, mit getrennten Ampelschaltungen für den Rad- und Fußverkehr einerseits und Kfz-Verkehr andererseits.

Knotenpunkte, an denen sich in den vergangenen zwei Jahren Lkw-Unfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten ereigneten, sollen sofort getrennte Signalisierungen erhalten. Bis zur Umgestaltung soll ein Rechtsabbiegeverbot eingeführt und konsequent überwacht werden.

Ein sofortiger Rückbau von zweistreifigen Abbiegern, sofern keine getrennte Signalisierung für ungeschützte Verkehrsteilnehmende existiert, soll ebenso der Sicherheit dienen wie der sofortige Wegfall von Überholspuren auf Hauptverkehrsstraßen. Die freiwerdende Spur soll dem Rad- und öffentlichen Nahverkehr sowie für Lieferzonen zur Verfügung gestellt werden.
 

https://www.adfc.de/artikel/adfc-berlin-fordert-konsequente-massnahmen-nach-raser-unfaellen

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