Fahrrad- und Elektrorad-Markt auch 2022 stabil
Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und der Verband des Deutschen Fahrradhandels (VDZ) haben die Markdaten für 2022 präsentiert und freuen sich über ein weiteres Rekordjahr und steigende Umsätze.
2,6 Millionen Fahrräder und Elektrofahrräder wurden 2022 in Deutschland produziert, davon hatten 1,72 Millionen einen Motor. Damit lag der Anteil der Elektrofahrräder über dem der Fahrräder (900.000 Stück).
Der Umsatz der Fahrradbranche hat sich durch hochwertige Produkte und die Elektroräder innerhalb von zehn Jahren fast vervierfacht auf 7,36 Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis für ein Fahrrad lag 2022 bei 500 Euro, für ein Elektrorad bei 2.800 Euro, so der ZIV.
Elektroräder haben einen Marktanteil von 48 Prozent
Der Verkauf ging mit 4,6 Millionen Fahrrädern 2022 nur leicht zurück und liegt im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 mit 300.000 Exemplaren im Plus. Mit 2,2 Millionen verkauften Elektrorädern legte das Segment im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zu und hat einen Marktanteil von 48 Prozent. Der ZIV prognostiziert, dass die Verkaufszahlen von Elektrofahrrädern 2023 die von unmotorisierten Rädern übertreffen werden.
Bei den Mountainbikes ist dies bereits der Fall: 2022 wurden fast eine Million Mountainbikes (931.600 Stück) verkauft, davon waren 836.000 E-Mountainbikes (rd. 90 %). Das ist ein Zuwachs von 23 Prozent.
Bei den Elektro-Trekkingrädern wurden 2022 weniger als im Vorjahr verkauft und bei den Elektro-Cityrädern sind die Verkaufszahlen nur leicht gestiegen. Verkäufe von Elektro-Lastenrädern und S-Pedelecs hingegen stiegen jeweils um 37,5 Prozent auf 165.000 Stück bzw. 11.000 Stück an. 22.000 Rennräder, Gravelbikes und Fitnessräder mit Motor wurden 2022 verkauft. Im Vorjahr waren es 10.000 und legten damit um 120 Prozent zu.
Verbraucher:innen wünschen Qualität
Kund:innen wünschen sich heute höherwertige Schaltungen, Bremsen, Reifen oder Beleuchtung, zudem starke Akkus, Komfort durch Federung und App-Anbindungen, ein gutes Design und eine lange Lebensdauer. Das kostet mehr und entsprechend stieg der Produktionswert im Komponentenbereich seit 2020 um 55 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
„Die Fahrradbranche wird vielfach in ihrer Leistungskraft unterschätzt. Dabei leistet sie in Deutschland und Europa einen signifikanten Anteil an der Wertschöpfung und steht für zukunftsfähige Produkte und Arbeitsplätze“, sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV.
Fahrräder und Elektroräder werden günstiger
Die Lieferkettenprobleme gehörten der Vergangenheit an und die Lager seien sehr gut gefüllt, so der ZIV. Auch die Zeit der ebenfalls pandemiebedingt hohen Kosten in der Vorproduktion (Rohstoffe, Teile, Transportkosten) sei vorbei und die Preisvorteile würden an die Kund:innen weitergegeben.
„Jetzt ist genau der richtige Moment, sich ein neues Fahrrad oder E-Bike zu kaufen. Wenn zusätzlich die Politik ihre Hausaufgaben macht und Menschen im Alltag und in der Freizeit sicher und komfortabel Rad fahren können, steht dem Fahrradland Deutschland weder in Nutzung noch in der Produktion etwas im Weg“, so Stork weiter.
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