Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Mobilitätswende in Hamburg nimmt Fahrt auf

Hamburg will, dass 80 Prozent der Wege in der Hansestadt bis 2030 über den Umweltverbund geleistet werden, so steht es in der Ende November beschlossenen Strategie Mobilitätswende. Auch der Radverkehr soll weiter gefördert werden.

Titelbild eines Papiers zur Mobilitätswende-Strategie mit einem Gewässer und Radfahrern, die davor langfahren.
Hamburg hat Ende November eine Strategie für die Mobilitätswende in der Hansestadt beschlossen. © Screenshot Behörde für Verkehr und Mobilitaetswende Stadt Hamburg

Die Strategie Mobilitätswende ist das Ergebnis der Verkehrsentwicklungsplanung der vergangenen Jahre. In zehn Handlungsfeldern soll die Mobilitätswende in Hamburg weiter gefördert werden – eines davon widmet sich dem Rad- und Fußverkehr.

Im Mobilitätsbeirat haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden den Prozess beratend unterstützt. Auch die Öffentlichkeit hat sich beispielsweise im Rahmen eines Planspiels in die Entwicklung eingebracht.

Zentrales Ziel der Strategie Mobilitätswende ist es, 80 Prozent der Wege bis 2030 über den Umweltverbund zu leisten – also zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV.

Radverkehr um 120 Prozent angestiegen

Die Stadt kann bei diesem ehrgeizigen Ziel auf einen gesamtgesellschaftlichen Trend aufbauen, der bis ins Jahr 2000 zurückreicht und sich in den vergangenen drei Jahren nochmal beschleunigt hat. So hat sich der Kfz-Verkehr auf Hamburgs Stadtstraßen seit dem Jahr 2000 um rund 19 Prozent reduziert –  obwohl Hamburgs Bevölkerung in dieser Zeit um zehn Prozent gewachsen ist.

Der Radverkehr ist im gleichen Zeitraum dagegen um 120 Prozent angestiegen. Der ÖPNV hat von 2000 bis 2019 um mehr als 60 Prozent zugelegt. Nach einer Corona-Delle ist er durch das Deutschlandticket zuletzt wieder auf dieses Rekordniveau angestiegen.

Modal Split im Umweltverbund bei 68 Prozent

Auch der Modal Split hat sich in den vergangenen Jahren in Richtung Mobilitätswende entwickelt. Wurden 2008 noch 39 Prozent der Wege mit dem privaten Pkw erledigt, waren es 2022 nur noch 32 Prozent. Umgekehrt stieg der Umweltverbund trotz der Corona-Delle im Jahr 2022 auf 68 Prozent.

„Die Mobilitätswende wird von den Menschen in unserer Stadt gelebt und das ist eine richtig gute Nachricht. Unsere Aufgabe ist es, diesen Prozess durch eine moderne und nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen und zu beschleunigen“, sagt Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.

Verbesserungen für den Radverkehr geplant

In zehn Handlungsfeldern soll die Mobilitätswende in Hamburg weiter gefördert werden. Konkret sollen beispielsweise neue Bahnhöfe in Hamburg gebaut sowie die U- und S-Bahnnetze erweitert werden. Im ganzen Stadtgebiet soll der Hamburg-Takt gelten. Damit sollen alle Hamburgerinnen und Hamburger von morgens bis abends binnen fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot erhalten.

Außerdem sollen die On-Demand-Angebote weiter ausgebaut und mit dem ÖPNV verknüpft werden. Auch die Qualität der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr soll erhöht und beispielsweise durch ein Radschnellwege-Netz ergänzt werden.

Mehr Tempo-30-Zonen in Wohngebieten

Außerdem will Hamburg mehr Tempo-30-Zonen in Wohngebieten einrichten, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Lärmbelastung zu senken und so die Lebensqualität der Hamburger und Hamburgerinnen zu verbessern.

In der letzten Legislaturperiode hat das Amt für Verkehr und Straßenwesen die Bezirke gebeten, Vorschläge für weitere Tempo-30-Zonen zu machen. Nach einer Prüfung der Vorschläge konnten in einer ersten Runde bereits 41 Straßen für Tempo-30-Zonen empfohlen werden.

Anfang Dezember 2023 wurde bekannt, dass weitere 50 Straßen in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen.


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