Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Alkohol und Radfahren

Alkohol und Radfahren © iStock.com/chabybucko

Radfahren unter Alkoholeinfluss

Alkoholkonsum und Radfahren ist keine gute Kombi. Schon eine einzige Fahrradfahrt unter Alkoholeinfluss kann den Führerschein kosten. Auch ein unbefristetes Radfahrverbot ist möglich. Das kann auf Radfahrende zukommen, die trunken auffällig werden.

Urteil des Bundesverwaltungsgerichts

Das Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG) in Leipzig urteilte, dass einem Radfahrer nach einer Fahrt mit 1,6 Promille oder mehr die Fahrerlaubnis entzogen werden kann, wenn zu erwarten ist, dass er künftig auch ein Kraftfahrzeug in fahruntüchtigem Zustand führen wird (BVerwG 3 C 32.07). Diese Prognose erstellte die Straßenverkehrsbehörde nach Vorlage eines medizinisch-psychologischen Gutachtens.

Eine Verkehrsteilnahme mit einer so hohen Blutalkoholkonzentration lässt ein Alkoholproblem vermuten, was die Gefahr weiterer Alkoholauffälligkeit im Straßenverkehr in sich birgt.

Wer die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) verweigert oder ein Gutachten mit ungünstiger Prognose nicht vorlegt, verliert die Kfz-Fahrerlaubnis. Es ist Sache auffällig gewordener Fahrer:innen, die Zweifel an ihrer Kraftfahreignung auszuräumen.

Radfahrverbot bei fehlender Eignung möglich

Aus der MPU kann sich außerdem die fehlende Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Fahrzeugen wie Mofas, Pedelecs oder Fahrrädern ergeben. Auch das kann zum Radfahrverbot führen.

Radfahrende, die keinen Führerschein haben oder sich mit seinem Verlust abfinden wollen, riskieren ebenfalls ein Radfahrverbot, wenn sie auf die Idee kommen, sich die Kosten der MPU zu sparen.

So bestätigte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg bei einem Radfahrer mit 2,16 Promille, der gegenüber der Polizei den Konsum von Alkohol und Betäubungsmitteln eingeräumt habe, ein Radfahrverbot der Straßenverkehrsbehörde, da ihm die Eignung zum Radfahren fehle (OVG Lüneburg 12 ME 35/08).

Verwandte Themen

Eine fachkundige Kaufberatung kann bei der Entscheidung helfen

Fahrräder bewerten

Fahrräder brauchen eine sinnvolle Ausstattung, damit sie im Alltag praktisch sind. Das ADFC-Mitgliedermagazin Radwelt…

Zwei Männer mit Helm fahren auf einem Radweg im urbanen Raum

Wissenswertes zu Fahrradhelmen

Es gibt in Deutschland keine generelle Helmpflicht. Dennoch tragen viele Menschen einen Fahrradhelm. Der ADFC gibt…

Konflikte mt dem Kfz-Verkehr können für Radfahrende stressig sein.

Projekt ESSEM untersucht Stressempfinden von Radfahrenden

Das Projekt ESSEM untersucht Einflussfaktoren auf das Stressempfinden von Radfahrenden, um Radfahren sicherer und…

Fahrradampel

Verkehrsregeln für Radfahrende

Das Fahrrad ist ein Fahrzeug – Radfahrende haben alle Rechte und Pflichten wie andere Fahrzeugführende auch. Der ADFC…

Fahrradfahrer fährt an einem Fahrradschloss vorbei, das auf dem Boden liegt.

Fahrrad geklaut – was nun?

Ist das Fahrrad verschwunden, rät der ADFC, den Diebstahl sofort bei der Polizei anzuzeigen, um den Versicherungsschutz…

Mit dem Rad zur Arbeit

Unfall auf dem Arbeitsweg: Wann greift die Unfallversicherung?

Die gesetzliche Unfallversicherung schützt Menschen auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder Universität. Bei Umwegen oder…

 Fahrrad-Probefahrt ohne Risiko

Fahrrad-Probefahrt ohne Risiko

Wer bei einer Fahrrad-Probefahrt einen Schaden am Fahrrad verursacht, haftet in der Regel nicht. Wer aber sich oder…

Städtische Verkehrsszene mit Fahrradinfrastruktur

StVO-Novelle: Steckbrief Tempo 30

Die neue StVO erleichtert Tempo 30 an Schulen, Kitas und Krankenhäusern – auch auf Bundesstraßen. Neu sind…

Geschützter Pop-up-Radweg

StVO-Novelle: Steckbrief Verkehrsversuche

Die neue StVO erleichtert auch Verkehrsversuche für den Rad-, Bus- und Fußverkehr. Kommunen können die Versuche mit…

https://www.adfc.de/artikel/radfahren-unter-alkoholeinfluss

Bleiben Sie in Kontakt