Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Praktischer Alltagsbegleiter, auch in Bus und Bahn: Das Faltrad. © Tern

Falträder

Schon Hochräder wurden gefaltet, das Militär setzte auf Klappräder für Fallschirmspringer und in den 1970er-Jahren wurde das Konzept fast zu Tode geklappt. Heute stehen Falträder besser da als je zuvor und sind ein Symbol moderner Mobilität.

Von der Haustür mit dem Rad zum Bahnhof, vom Ankunftsbahnhof weiter zur Arbeit – das Faltrad ist immer dabei, wenn man es braucht.

Zudem muss in den meisten Zügen keine Fahrradkarte gelöst werden, wenn es zusammengefaltet ist. Manche Verkehrsbetriebe erlauben die Fahrradmitnahme nur außerhalb des Berufsverkehrs, auch dies umgeht man mit einem Faltrad.

Kleine Laufräder sind kein Problem

Das Gerücht, mit kleinen Laufrädern könne man nicht schnell fahren, scheint sich hartnäckig zu halten. Doch Geschwindigkeit hängt nicht vom Umfang der Laufräder ab, sondern von der Übersetzung der Kettenblätter und Ritzel. Die Falträder fahren also mit dem gleichen Kraftaufwand genau so schnell wie herkömmliche Modelle.

Die kleinen Laufräder rollen aber schlechter über Unebenheiten hinweg. Schlaglöcher können das Gefährt ernsthaft aus der Ruhe bringen, weil die Räder geradezu darin abtauchen. Abgesenkte Bordsteine und ähnliche Kanten sollten Faltradfahrende möglichst rechtwinklig anfahren, da die kleinen Laufräder sonst nicht darüberrollen, sondern daran hängen bleiben könnten.

Längere Strecken über unbefestigte Wege oder Kopfsteinpflaster sind kein Verwöhnprogramm, da kleine Räder schlechter über Unebenheiten hinwegrollen. Hinterradfederungen steigern den Komfort. Federgabeln sind aber selten an Falträdern zu finden, weil sie das Gewicht erhöhen und durch ihr Volumen dem Faltprozess im Wege sein können. Breite Reifen erhöhen den Fahrkomfort, können aber ebenfalls das Faltmaß beeinflussen.

Eine Größe passt vielen

Auf guten Falträdern sitzt man wie auf herkömmlichen Rädern, denn sie sehen zwar anders aus, die Geometrie ist deshalb aber nicht anders als gewöhnlich. Der Unterschied ist, dass es nur eine Rahmengröße gibt und die Anpassung über die langen Sattelstützen erfolgt. So lassen sich Falträder an die meisten Radfahrer anpassen. Nur sehr kleine und sehr große Menschen haben hier das Nachsehen.

Für eine gute Anpassung ist es von Vorteil, wenn sich neben der Sattelstütze auch die Lenksäule in der Höhe verstellen lässt. Sonst wird die Sitzposition immer sportlicher, je weiter die Sattelstütze herausgezogen wird. Lenksäule und Sattelstütze sollten zudem etwas gekröpft sein, sodass sich Lenker und Sattel beim Herausziehen voneinander entfernen und damit die Sitzlänge vergrößern, sonst passt großen Fahrern zwar die Höhe, aber der Abstand zwischen Lenker und Sattel nicht.

Falttechnik

Faltscharniere sowie lange Lenksäulen und Sattelstützen bedingen bei manchem Modell eine spürbare Flexibilität. Beim Transportieren von Gepäck kann es zu einem unangenehmen Rahmenflattern kommen, was die Kontrolle erschwert. Deshalb sollte man bei einer Probefahrt auch Gepäck mitnehmen.

Wichtig ist, dass zwei Hände zum Öffnen der Scharniere gebraucht werden oder eine zusätzliche Sicherung bedient werden muss. Sonst könnten Hosenbeine, Taschengurte oder andere Widrigkeiten dafür sorgen, dass sich der Verschluss unbeabsichtigt öffnet.

Schaltung

Meistens passt nur ein Kettenblatt an die Kurbel. Gleich, ob es mit einer Kettenschaltung oder einer Nabenschaltung kombiniert wird, die Übersetzungsvielfalt ist deshalb eingeschränkt. Gegenden mit großen Höhenunterschieden sind daher nicht das bevorzugte Revier der Falträder.

Wer häufig mit dem Zug unterwegs ist, sollte auch auf die Standfestigkeit des zusammengefalteten Rades achten. Nicht immer gibt es die Gelegenheit, das Rad anzulehnen, dann sollte es sich nicht von den Bewegungen des Zuges aus dem Gleichgewicht bringen lassen.

Weitere Ausstattung

Falträder können genauso viel wie normale Fahrräder – wenn die Ausstattung stimmt. Hier gilt es abzuwägen: Je mehr Ausstattung vorhanden ist, desto schwerer lässt sich das Rad tragen.

Wer also weiß, dass das Rad vorwiegend tagsüber genutzt wird und nur, um ohne Gepäcktasche von A nach B zu kommen, kann auf Lichtanlage und Gepäckträger verzichten und sich für gelegentliche Fahrten im Dunkeln auf eine Akku-Beleuchtung verlassen.

Wer aber in der dunklen Jahreszeit viel unterwegs ist und nach der Arbeit noch Einkäufe erledigen will, braucht die Vollausstattung. Vor dem Kauf muss man ausprobieren, ob die Gepäcktaschen auch so am Träger anzubringen sind, dass die Hacken beim Pedalieren nicht dagegen stoßen, denn die Hinterbauten sind kurz und kommen den Pedalen recht nahe.

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