Lastenanhänger fürs Fahrrad
Sie schaffen ordentlich was weg und sind flexibler als ein Lastenrad: Anhänger für den Lastentransport machen das Fahrrad zum Nutzfahrzeug, wenn ein paar Voraussetzungen erfüllt sind.
Anhänger haben gegenüber Lastenrädern verschiedene Vor- und Nachteile. Auf der Habenseite steht, dass sie mit vorhandenen Fahrrädern kombiniert werden können und somit günstiger sind als die Neuanschaffung eines Lastenrads. Werden sie für den Transport nicht gebraucht, kann man sie abhängen. Ihr Platzverbrauch ist deutlich kleiner als bei einem Lastenrad.
Fahrverhalten
Das Fahrverhalten ist aber gewöhnungsbedürftig. Wer mit Rad und Anhänger unterwegs ist, muss darauf achten, Kurven nicht zu eng zu fahren. Denn: Anhänger rollen immer etwas weiter innen durch und können so schnell an Bordsteinen oder anderen Hindernissen hängen bleiben. Die Geschwindigkeit in Kurven darf nicht zu hoch sein, damit der Hänger nicht ins Kippen kommt.
Bremsen in Kurven ist problematisch, da die ungebremste Masse des Anhängers das Hinterrad nach außen drückt. Ist die Zuladung zu hoch, wird das Fahrverhalten des Gespanns unter Umständen unkontrollierbar. Kräftige Bremsen am Zugfahrrad sind ein Muss.
Anhänger beladen
Schwere Gegenstände sollten möglichst tief und nach Möglichkeit über der Achse verstaut werden. So ist das Kurvenverhalten am angenehmsten. Die Ladung muss zudem gut gesichert werden, sonst rutscht sie während der Fahrt herum. Leichte Gegenstände können bei Bodenunebenheiten auch aus dem Anhänger geschleudert werden.
Für die Stützlast ist das Sichern der Ladung ebenfalls wichtig, denn das Gewicht, das am äußersten Ende der Deichsel die Kupplung belastet, darf den vom Hersteller angegebenen Wert nicht überschreiten. Stützlast messen: Das Ende der Deichsel auf eine Personenwaage stellen und mit einem Gegenstand waagerecht ausrichten, dann das Gewicht messen.
Nutzlast von Anhängern
Die Nutzlast eines Anhängers ist begrenzt und liegt meist bei maximal 45 Kilogramm. Oft könnten die Anhänger mehr vertragen, aber das zulässige Gesamtgewicht des Zugrads, das sich aus Fahrradgewicht, Fahrergewicht und Zuladung ergibt, setzt enge Grenzen.
Ein Beispiel: Trekkingräder haben häufig ein zulässiges Gesamtgewicht von 120 Kilogramm. Angenommen, das Rad wiegt 15 Kilogramm, der Anhänger 10 und die Person auf dem Sattel 75 – dann bleiben nur 20 Kilogramm übrig, die transportiert werden können. Das Material verträgt dabei oft mehr, aber die Bremsen können die hohe Last nicht schnell genug stoppen. Anhänger mit Auflaufbremse sind selten und sehr hochpreisig.
Das Fahrrad sollte zudem vom Hersteller für die Verwendung mit einem Anhänger freigegeben sein. Das Gewicht zerrt einseitig am Ausfallende, was nicht jeder Rahmen auf Dauer gut wegsteckt. Kommt es zu einem Bruch oder Riss, kann man keinen Ersatz erwarten, wenn der Hersteller das Rad nicht für diesen Zweck freigegeben hat.
Kupplung und Deichsel
Zweispurige Anhänger werden mit einer Deichsel am Fahrrad befestigt. Um den Hänger schnell ab- und andocken zu können, sind Kupplungen am Fahrrad angebracht. Am günstigsten ist die Befestigung am linken Ausfallende, weil der Hänger dann am kippsichersten ist. Es gibt aber auch Kupplungen an der Sattelstütze oder am Gepäckträger. Kupplungen am Ausfallende funktionieren meistens mit Schnellspannachsen und mit Vollachsen. Wichtig ist, dass die Achse lang genug ist, um das Kupplungsteil aufzunehmen.
Wer einen Hänger für verschiedene Fahrräder nutzen will, kann die Kupplungen als Zubehörteil bekommen. Einspurige Anhänger werden an beiden Seiten des Hinterbaus befestigt. Manchmal sind die Modelle nur mit Schnellspannachsen kompatibel.
Nicht an allen Fahrrädern sind die Kupplungen ohne Weiteres zu montieren. Am besten funktioniert es bei flachen Ausfallenden. Sind sie anders geformt, kann es sein, dass der Kupplungskopf nicht flächig aufliegt. Das ist aber unbedingt notwendig, um Schäden zu vermeiden.
Das Fahrrad sollte beim Anhängerkauf also am besten dabei sein, um gleich ausprobieren zu können, ob die Kupplung auch passt.
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