Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Großaufnahme eines Luftpumpenkopfes, der auf einem Ventil steckt.

Das neue Ventil von Schwalbe erleichtert das Aufpumpen. © SKS

Projekt MTB-Marathon Teil 3: Ventile mit Klick und Bikefitting für zu Hause

Die Laufräder stehen im Fokus dieser Folge: Schnelle Reifen, leichte Schläuche und neue Ventile feiern ihre Premiere. Kann eine Kiste mit ein paar Schablonen und einem Maßband dafür sorgen, dass das Rad besser zum Fahrer passt? Wir probieren es aus.

Auch bei der Bekleidung gibt es Neues: Eine Hose, deren Sitzpolster genau zum eigenen Gesäß und dem eigenen Sattel passen soll.

Eingeklickt

Klickpedale sind den meisten Radfahrenden bekannt, Klickventile dagegen sind neu. Schwalbe hat auf der Eurobike im Sommer 2024 das neue Ventilsystem Clik Valve vorgestellt. Jetzt sind Schläuche und Pumpen dafür lieferbar. Das neue Ventil soll solider und einfacher zu bedienen sein. Es besitzt den gleichen Ventilkörper wie ein französisches Ventil, doch der Ventileinsatz erinnert eher an ein verkleinertes Autoventil. 

Klick und fest

Der Pumpenkopf wird einfach auf das Ventil geklickt und sitzt dann fest, ohne dass ein Spannhebel bedient werden oder die Pumpe mit der Hand auf dem Ventil gehalten werden muss. Einfach aufklicken, loslassen, pumpen, abziehen, fertig. Das funktioniert so einfach und zuverlässig, dass es eine wahre Freude ist. Das Ventil ist unempfindlicher als ein französisches Ventil mit dem dünnen Ventilkopf, der bei ruppiger Behandlung schon mal verbiegen kann. 

Gleichzeitig bleibt der schlanke Ventilkörper erhalten, der nicht so große Felgenbohrungen wie Auto- oder Blitzventile benötigt, die die Felge strukturell schwächen. Da der Ventilschaft nicht mehr durch den filigranen Kopf verengt wird, passt mehr Luft pro Pumpenstoß hindurch. Das erleichtert auch das Aufpumpen von Tubeless-Reifen. Denn diese dichten teilweise erst dann gut ab, wenn der Luftdruck sie in die korrekte Position drückt. Gelangt zu wenig Luft pro Hub hinein, kann bei manchen Reifen nicht schnell genug Druck aufgebaut werden, weil die Luft zu schnell zwischen Reifen und Felge entweicht. 

Adapter oder neuer Pumpenkopf nötig

Pumpen benötigen für das neue Ventil einen passenden Pumpenkopf oder einen Adapter. SKS bietet als erster Hersteller eine Standpumpe für Clik Valve an. Das Modell Air X-Plorer Clik Valve 10.0 für 49,99 Euro kommt im hellblauen Schwalbe-Design und bietet ein solides Stahlrohr mit Metallfuß. Damit steht die Pumpe sicher auf dem Boden. Das große Manometer lässt sich sehr gut ablesen und der Pumpengriff liegt angenehm in der Hand. Mitgeliefert werden auch jeweils zwei Ventilköpfe, um Blitz- und französische Ventile umrüsten zu können. 

Andere SKS-Standpumpen können auch mit einem Clik Valve-Pumpenkopf nachgerüstet werden. Aber auch mit dem Adapter, der in die Öffnung für Autoventile gesteckt wird, funktionierte es bei mehreren Stand- und Handpumpen problemlos. Allerdings kam nicht jede Pumpe mit dem Adapter zurecht. In manchen Pumpenköpfen schloss der Adapter nicht luftdicht ab, so dass der Reifen nicht aufgepumpt werden konnte. 

Andersherum funktioniert es nicht: Es gibt noch keine Adapter für den Clik Valve-Pumpenkopf, mit dem man andere Ventilarten aufpumpen könnte. 

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Nachteile

Will man etwas Luft ablassen, muss man, wie beim Autoventil, den Stift in der Mitte des Ventils nach unten drücken. Da der Pumpenkopf schmaler ist als das Autoventil, ist das etwas fummeliger. Wer einen Systemwechsel vornimmt, muss darauf achten, immer die passende Pumpe oder den Adapter dabei zu haben. Muss der Luftdruck erhöht werden oder kommt es zu einer Panne, kann man nicht auf andere Pumpen zurückgreifen. Zur Not müsste ein Standard-Schlauch montiert werden. 

Andersherum gibt es ebenfalls Kompatibilitätsprobleme: Herkömmliche Standpumpen haben oft Kombi-Pumpenköpfe mit Öffnungen für Auto- sowie französische und Blitzventile. Der Clik Valve-Pumpenkopf kann nur das neue Ventil bedienen. Wer mit Clik Valve und passender Pumpe ausgestattet ist, kann also niemandem mit herkömmlichen Ventilen mit Luft aushelfen. 

Fazit

Noch nie hat das Reifenaufpumpen so viel Freude gemacht – das Clik Valve ist simpel zu bedienen und merzt Schwächen anderer Systeme aus. Es hat das Potenzial, sich weit zu verbreiten. Aber bis sich etwas Neues etabliert, dauert es mitunter. Wer mehrere Fahrräder besitzt, muss entweder den Aufwand betreiben und alle umrüsten. Oder muss darauf achten, unterwegs immer die passende Pumpe oder den Adapter dabei zu haben. 

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Box zum Maßnehmen

Das Fahrrad auf die eigenen Körpermaße abzustimmen, ist gar nicht so einfach. Wer nicht korrekt sitzt, riskiert Schmerzen und sogar Verletzungen. Energie wird ebenfalls verschwendet, weil die Kraft nicht optimal auf die Pedale gebracht wird. 

Ein professionelles Bikefitting, bei dem Ergonomie-Spezialist:innen das Fahrrad optimal auf die eigenen körperlichen Gegebenheiten abstimmen, ist teuer und zudem nicht überall verfügbar. Ergon, Hersteller ergonomisch ausgeklügelter Komponenten wie den bekannten Flügelgriffen, bietet mit der Fitting Box eine günstige Alternative. 

 

Boxen für unterschiedliche Einsatzbereiche

Es gibt drei verschiedene Boxen: Touring (39,95 Euro), mit der Trekking- und Stadtfahrräder eingestellt werden, sowie Road/Gravel und MTB Expert (beide 34,95 Euro). Letztere haben uns die Koblenzer Ergonomie-Expert:innen zukommen lassen, um die Sitzposition des Redakteurs zu überprüfen. 

In der Box befinden sich eine ausführliche Anleitung, diverse Schablonen sowie eine Wasserwaage, ein Maßband, und ein Lot. Damit lassen sich die Körpermaße bestimmen, die für das Bikefitting von besonderer Bedeutung sind: Schrittlänge sowie Rumpf- und Armlänge. 

Einstellung des Rades

Daraus leiten sich Maße ab wie die Sattelhöhe, die Sitzlänge und die Lenkerhöhe. Auch die horizontale Position des Sattels wird damit bestimmt. In der Anleitung wird leicht verständlich beschrieben, wie die eigenen Körpermaße ermittelt und die Einstellungen vorgenommen werden. Mit Sattelschablone und Wasserwaage wird der Sattel waagerecht ausgerichtet, mit dem Maßband die richtige Sattelhöhe eingestellt. Auch der Abstand zwischen Sattel und Lenker wird so ausgemessen. Sogar die korrekte Einstellung der Klickpedal-Cleats an den Schuhen macht die Fitting Box möglich. 

 

Ergebnis

Die Analyse zeigt: Im Großen und Ganzen passt die Einstellung des Rades. Aber kleine Korrekturen empfiehlt die Fitting Box dennoch: Der Redakteur sitzt etwas zu niedrig, der Abstand von Sattel zum Lenker ist geringfügig zu kurz. Zudem ist der Niveauunterschied zwischen beiden nicht groß genug. Auch ist der Sattel zu weit vorne montiert und muss ein Stück nach hinten geschoben werden. Mit den neuen Einstellungen geht es nun auf Trainingsfahrten, um einschätzen zu können, ob sich die Änderungen lohnen. 

Kann die Fitting Box ein professionelles Bikefitting ersetzen? Das nicht. Aber sie ist ein gutes Werkzeug, um ein Fahrrad grundsätzlich korrekt auf sich einzustellen. Von dieser lehrbuchmäßigen Grundlage aus kann man dann Detailverbesserungen vornehmen mit dem Wissen, dass die Sitzposition nicht völlig verkehrt ist. Die körperlichen Voraussetzungen sind bei Radfahrenden individuell unterschiedlich. Fitness spielt ebenso eine Rolle wie die Beweglichkeit und körperliche Einschränkungen. Daher kann die Box nicht für alle die genau passende Position bestimmen, sondern sich dieser nur annähern. 

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Rasender Rick

Zurück zu den Laufrädern: Reifen für den Wettkampfeinsatz sind Spezialisten. Für jeden Untergrund gibt es den passenden Pneu. Mountainbike-Profis können so je nach Zustand der Rennstrecke einen Reifen für Trockenheit, harte oder weiche Oberflächen, Nässe und Schlamm wählen. Für Freizeitfahrer:innen kommt das nicht in Frage, das wäre viel zu teuer, und ständig Reifen wechseln will ja auch niemand. 

 

Marathon-Reifen

Was sind die Anforderungen an einen Reifen für einen Mountainbike-Marathon in Juli? Geringer Rollwiderstand ist auf langen Strecken wichtig, um Kräfte zu schonen. Zudem ist zu der Jahreszeit eher eine trockene Strecke zu erwarten. Man benötigt also keine grobstolligen Traktorreifen, um ausreichend Traktion zu erzeugen.  

Hier kommt der Schwalbe Rick ins Spiel. Er hat ein flacheres Profil in der Reifenmitte und solidere Stollen außen. Das soll leichten Lauf mit gutem Kurvenhalt kombinieren. 

 

Spezialisten für Trockenheit und Nässe

Der Reifen wird mit zwei unterschiedlichen Gummimischungen angeboten: Speed und Speedgrip. Erstere Mischung ist auf geringen Rollwiderstand bei trockenen Bedingungen ausgelegt. Die Speedgrip-Mischung dagegen soll besseren Halt auf feuchten Oberflächen bieten, hat dafür aber etwas mehr Rollwiderstand. 

Schnell auf trockenem Boden

Wir haben Rick in der Speed-Version ausprobiert. Der Rollwiderstand auf Asphalt ist gegenüber den ursprünglich montierten Specialized-Reifen spürbar geringer. Der Vergleich ist aber auch nicht ganz fair, hat der Schwalbe schließlich ein flacheres Profil auf der Lauffläche. 

Im Gelände fühlt sich Rick ebenfalls sehr schnell an. Auf harten Böden bietet er enorm viel Traktion, auch in Kurven. Die etwas größeren Seitenstollen krallen sich zudem in weicherem Geläuf fest und bieten viel Kurvensicherheit. Erst wenn der Untergrund sehr weich wird, kommt der Reifen an seine Grenzen: Sand, tiefer Schotter oder loser Waldboden stellen die Steuerkünste dann vor Herausforderungen. 

Auf harten, feuchten Oberflächen bietet der Reifen eher durchschnittlichen Halt. Hier dürfte die Speedgrip-Mischung ihre Vorteile ausspielen.  

Durchschlagschutz

Ein weiteres Merkmal des Rick ist der Durchschlagschutz. Mountainbike-Reifen werden in Rennen mit sehr wenig Druck gefahren, teilweise deutlich unter zwei bar Druck. Das erhöht die Traktion und den Komfort, aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Reifenflanken zwischen Felge und scharfkantigen Hindernissen eingequetscht werden. Das kann zu Schäden an der Flanke führen und zu einem Platten. Der Rick hat im Seitenbereich mehr Material, das die Reifenflanke im Falle eines solchen Durchschlags vor Schäden bewahren soll. Das klingt überzeugend, ob es wirklich funktioniert, lässt sich anhand eines Fahrberichts nicht zuverlässig beantworten. Bislang sind zumindest keine Reifenpannen aufgetreten. 

Auch für Touren interessant

Der Schwalbe Rick ist mit seinen Eigenschaften nicht nur für Wettkämpfe interessant. Die meisten Mountainbike-Touren dürften bei Trockenheit und eher gemäßigtem Untergrund stattfinden. So profitieren Mountainbiker:innen von einem niedrigen Rollwiderstand bei immer noch guter Traktion. Auch für E-Mountainbikes ist der Reifen interessant, denn weniger Rollwiderstand bedeutet auch eine größere Reichweite.

Der Rick ist ab 68,90 Euro pro Stück zu haben. 

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Luftige Schläuche 

TPU – so heißt das neue Wundermaterial für Schläuche. Der Kunststoff ist sehr leicht und belastbar. Seit einigen Jahren verbreiten sich TPU-Schläuche, immer mehr Hersteller bieten sie an. TPU-Schläuche können lediglich ein Drittel eines herkömmlichen Butyl-Schlauchs auf die Waage bringen bei vergleichbarer Belastbarkeit und Pannensicherheit. 

Wir haben TPU-Schläuche von Schwalbe fürs Mountainbike ausprobiert. Sie werden unter der Bezeichnung Aerothan für Laufradgrößen von 20 bis 28 Zoll angeboten. Unser Modell für 29-Zoll-Laufräder wiegt etwa 87 Gramm. Ein Standard-Butylschlauch desselben Herstellers wiegt dagegen 220 Gramm und damit mehr als doppelt so viel. Auch die besonders leichte Butylversion ist mit 140 Gramm immer noch deutlich schwerer. 

 

Montage

Die Montage funktioniert wie bei einem herkömmlichen Schlauch. Man darf TPU-Schläuche nur ganz leicht anpumpen, bevor man sie in den Reifen legt. Denn TPU ist nicht flexibel – einmal gedehnt, bleibt es in dieser Form. Und dehnt sich der Schlauch, ohne dass ein Reifen ihn umschließt, verliert er die Form und kann platzen. 

Rutschiges Material erschwert Montage

Das TPU ist rutschiger als Butyl, daher flutscht der Schlauch bei der Montage gerne mal wieder aus dem Reifen heraus, so dass manchmal mehrere Anläufe nötig sind, bis der Arbeitsschritt abgeschlossen ist. Bei der Reifenbreite gilt es wieder die fehlende Flexibilität des TPU-Materials zu beachten: Ist der Schlauch einmal aufgepumpt, kann er nicht mehr in einem schmaleren Reifen montiert werden. 

 

Spürbar leichter

Wird ein Standard-Schlauch gegen einen leichten TPU-Schlauch gewechselt, ist das geringere Gewicht deutlich zu spüren, besonders beim Beschleunigen. Auch der Rollwiderstand wirkt geringer als von Butyl-Schläuchen gewohnt. Vergleicht man die Eigenschaften von TPU-Schläuchen mit Tubeless-Systemen, also Reifen, die ohne Schlauch gefahren werden, sind sie leistungsmäßig auf ähnlichem Niveau. Tubeless-Reifen sind dank der eingefüllten Dichtmilch resistenter gegen Pannen. Die Milch muss aber nach einigen Monaten erneuert werden. TPU-Schläuche sind daher eine gute Alternative, wenn man sich diese Arbeit späten möchte und mit gelegentlichen Reifenpannen leben kann. 

Schwierig zu reparieren

Einen Nachteil gegenüber normalen Fahrradschläuchen hat TPU: Es lässt sich nicht so einfach und zuverlässig reparieren. Es gibt selbstklebende Flicken für TPU-Schläuche oder solche, die mit einem speziellen Kleber aufgebracht werden. Viele selbstklebende Flicken haben sich als nicht dauerhaft zuverlässig erwiesen. Besser funktionieren Flicken, die mit einem Kleber fixiert werden. Der Schlauch muss vor dem Flicken gut mit einem Alkoholtupfer gesäubert werden, damit der Flicken richtig hält. Die nötige Sauberkeit lässt sich besonders unterwegs aber nicht immer garantieren. Daher ist besser immer ein Ersatzschlauch dabei, zu Hause kann dann in Ruhe geflickt werden. 

Hohe Preise

Die Preise für Aerothan-Schläuche starten bei 27,90 Euro. Auch wenn sie häufig günstiger angeboten werden, sind sie also deutlich teurer als herkömmliche Schläuche. Da es mittlerweile aber einige Anbieter von TPU-Schläuchen gibt, dürfte die Konkurrenzsituation früher oder später dazu führen, dass die Preise deutlich sinken.

Fazit

Die Aerothan-Schläuche von Schwalbe haben in der Praxis überzeugen können. Sie sind leicht und trotzdem belastbar, zu Pannen ist es bislang nicht gekommen. Wer Wert auf geringes Gewicht und niedrigen Rollwiderstand legt, ohne Abstriche bei der Pannensicherheit zu machen, ist mit den TPU-Schläuchen gut bedient. Ebenso, wer sich nicht mit der Montage von Tubeless-Reifen beschäftigen möchte. Gegen den Einsatz sprechen der hohe Preis und die bislang schwierige Reparierbarkeit. 

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Passend gepolstert

Sitzprobleme sind immer noch eines der am weitesten verbreiteten Übel beim Radfahren. Hersteller Everve von der Schwäbischen Alb hat einen ganz eigenen Lösungsansatz, der individuelle Gegebenheiten berücksichtigt: Die Radhose Me will nicht nur gute, sondern auch genau passende Sitzpolster anbieten. 

Dafür werden vor der Auswahl mehrere Dinge abgefragt: Das Gewicht, die Disziplin und die Sitzposition. Auch welcher Sattel gefahren wird, muss angegeben werden. Findet sich das Modell nicht in der Liste, kann man das Modell per Mail nennen und das Polster wird entsprechend angepasst. 

Dann schlägt Everve eine passende Polsterdicke vor, die genau für die genannte Kombination den höchstmöglichen Sitzkomfort bieten soll. Bei wenig gepolsterten Sätteln werden dickere Sitzpolster empfohlen, ebenso bei aufrechteren Sitzpositionen, weil dann mehr Körpergewicht auf dem Sitzbereich lastet. 

Zweiteiliges Polster 

Beim Auspacken der Hose fällt direkt auf, dass hier etwas anders ist: Anstelle eines großflächigen, einteiligen Sitzpolsters befinden sich zwei tropfenförmige Polster in der Hose, die die Sitzknochen unterstützen. Im Dammbereich befindet sich lediglich Netzmaterial, aber kein richtiges Polster. Die taschenartige Konstruktion, in der die Polster untergebracht sind, macht zunächst skeptisch, ob sie nicht Falten werfen könnte. Aber sobald die Hose angezogen ist, ist der Sitzbereich straff, wie er sein muss. Die nahtlose Konstruktion stellt zudem sicher, dass auch keine Nähte durch Scheuern Unwohlsein bereiten können. 

 

Erstklassiges Tragegefühl

Das Tragegefühl ist ausgesprochen angenehm. Die Hose sitzt straff, ohne einzuschnüren und schließt knapp oberhalb der Knie ab. Material und Verarbeitung wirken sehr hochwertig und dem Preis angemessen. Die Me-Hose gibt es in zwei Versionen: Mit tiefem oder etwas höherem Bauchabschluss, wobei letzterer für die meisten interessanter sein dürfte, da der tiefe Ausschnitt nur bei ganz schlanken Menschen gut sitzt – Bauchspeck wird von der höher geschnitten Version besser im Zaum gehalten. 

Polstertaschen

Nach mehrfachem Umstülpen der Hose gelangt man an die beiden Sitzpolster, die in den dafür vorgesehenen Taschen stecken. Sollte man sich mit den zugeschickten Polstern nicht wohlfühlen oder möchte experimentieren, können weitere Polster bestellt werden. 

Da der für die Hose vorgesehene Sattel zwar bestellt ist, aber noch auf sich warten lässt, fanden die ersten Testfahrten mit „falschen“ Sätteln statt. Das funktionierte schon sehr gut. Auffällig ist die bessere Belüftung im Sitzbereich, denn die üblichen großflächigen Sitzpolster hemmen die Ventilation. Bei der Me-Hose dagegen kann die Luft besser zirkulieren. Der gute Eindruck von der Anprobe bestätigt sich beim Fahren: Sie vermittelt hohen Komfort und Sitzprobleme traten nicht auf. Weitere und längere Fahrten werden zeigen, ob sich daran etwas ändert. 

Angeboten wird die Me zum Preis von 190 Euro in mehreren Farben und nur für Männer. Laut Hersteller wird sie aber auch von Frauen getragen. Solange der Sitzknochenabstand passt, spricht auch nichts dagegen, allerdings fehlt dann eine praktische Lösung für die Toilettenpause. 

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René Filippek 

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