Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Lastenräder sind ein praktischer Autoersatz.

Lastenräder sind ein praktischer Autoersatz. © www.pd-f.de | r-m

Lastenräder

Einst waren Lastenräder das Standard-Verkehrsmittel für den Warentransport in Städten. Neue Designs, Materialien und Technik machen den Güter- und Kindertransport auf ihnen einfacher als je zuvor. Eine gute Wahl für Familien und Unternehmen.

Lastenradtypen

Lastenräder eignen sich für den Transport von schweren oder voluminösen Lasten, die mit einem herkömmlichen Fahrrad kaum oder gar nicht zu transportieren sind. Es gibt mehrere verschiedene Bauweisen, die sich für unterschiedliche Zwecke eignen.

Wenn ein solches Rad auf dem Wunschzettel steht, sollte man vorher also gut überlegen, wozu es vor allem geeignet sein soll. Für viele Modelle gibt es passendes Zubehör, wie Transportboxen, unterschiedlich gestaltete Ladeflächen, Kindersitze und mehr. Der vorwiegende Transportzweck entscheidet darüber, für welche Option man sich entscheidet.

Unterschieden werden zunächst einspurige und zweispurige Lastenräder. Einspurige Modelle haben wie gewöhnliche Fahrräder zwei Räder, aber der Rahmen weist eine Ladefläche auf. Zweispurige Lastenräder sind meist dreirädrig. Sie haben eine große Transportkiste auf zwei Rädern vor dem Lenker oder hinter dem Sattel.

Einspurige Lastenräder

Lastenräder mit zwei Laufrädern haben ähnliche Fahreigenschaften wie herkömmliche Fahrräder und sind meist ebenso schmal. Mit ihnen kommt man zügig voran, kann auch Engstellen passieren und Kurven wie gewohnt bewältigen. Die Nachteile sind ein weniger sicherer Stand, bei hoher Beladung eine geringere Fahrstabilität bei geringen Geschwindigkeiten sowie schmalere, meist nur lenkerbreite Ladeflächen. Das kann bedeuten, dass in die Transportbox nur ein Kindersitz passt. Ausladendes Transportgut kann die Fahrstabilität negativ beeinflussen.

Einspurige Lastenräder gibt es in unterschiedlichen Formen: Der Tieflader, oft auch Long John genannt, besitzt eine tiefliegende Ladefläche zwischen Lenksäule und Vorderrad. Der tiefe Schwerpunkt erlaubt hohe Zuladungen bis etwa 100 Kilogramm, die Länge macht es aber weniger wendig.

Langer Hinterbau oder großer Korb

Backpacker haben einen verlängerten Hinterbau, auf dem man zum Beispiel zwei Kindersitze hintereinander transportieren kann, aber auch übergroße Radtaschen oder lange Gegenstände wie Surfbretter.

Ein Klassiker ist das Bäckerfahrrad. Es hat vorne einen großen Korb über einem meist verkleinerten Vorderrad, hinten üblicherweise einen herkömmlichen Gepäckträger. Durch den höheren Schwerpunkt darf die Ladung aber nicht zu schwer sein, da sich das Rad sonst nicht mehr sicher steuern lässt.

Zweispurige Lastenräder

Lastenräder mit drei Rädern haben den Vorteil, sehr stabil zu stehen und zu fahren. Auch große Lasten bringen sie nicht zum Kippen. Das Beladen ist sehr komfortabel: Große, breite Transportboxen bieten genug Platz für zwei Kindersitze nebeneinander, je nach Zubehör passen auch mehr Kinder hinein. Daher sind sie gerade bei Familien sehr beliebt. Ein Klassiker ist das Christiania mit einer Transportbox vor dem Lenker.

Kurvenverhalten und Geschwindigkeit

Der Nachteil dieser Lastenräder ist das Fahrverhalten in Kurven. Aufgrund der beiden Vorderräder ist es nicht möglich, sich in die Kurve zu legen. So müssen Kurven sehr gemächlich gefahren werden, um beim Einlenken nicht umzukippen. Das begrenzt auch die Fahrgeschwindigkeit insgesamt, denn schnelles Ausweichen ist problematisch.

Daher eignen sich Dreiräder eher für Distanzen im Nahbereich. Vor allem im gewerblichen Bereich kommen Lastendreiräder mit Transportboxen hinter dem Sattel zum Einsatz. Sie sind oft größer und können so mehr Ladung aufnehmen.

Lastenräder mit Elektromotor

Gerade bei Lastenrädern ist die Unterstützung durch einen Elektromotor sinnvoll: Schwere Lasten lassen sich mit Motor leichter in Bewegung setzen oder bergauf fahren. So können auch weniger kräftige Menschen das Lastenrad nutzen. Für Vielfahrende sind sie eine Alternative zum Auto.

Technisch sind Lasten-Pedelecs ähnlich ausgestattet wie herkömmliche Elektroräder, es gelten auch dieselben Vorschriften. Das höhere Gewicht des Lastenrades und die Zuladung erhöhen natürlich den Energieverbrauch. Für die Picknick-Tour am Wochenende oder für Vielfahrer kann deshalb ein Zusatz-Akku sinnvoll sein.

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutzversicherung
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Zum Beitrittsformular

Verwandte Themen

Regenbekleidung wird mit Gartenbrause getestet

Kleidung für den Herbst auf dem Rad

Auch bei feuchtem und kühlem Wetter ist das Radfahren problemlos möglich, wenn man sich richtig kleidet. Der ADFC gibt…

Der Klassiker: Das Hollandrad

Hollandräder

Die Klassiker bestechen durch Komfort und zeitlose Eleganz. Nicht nur in den Niederlanden gehören sie zum Stadtbild,…

Gesehen und gefahren: Eurobike-Fundstücke

Vom 21. bis 25. Juni fand zum zweiten Mal in Frankfurt die internationale Fahrradmesse Eurobike statt. Sie konnte neue…

Was ein Reifenwechsel ans Licht bringt

Einige hundert Kilometer sind auf dem Baumarkt-Fahrrad absolviert. Bislang schlägt es sich ganz ordentlich. Ein…

Gesehen und Gefahren: Tragende Rolle

Mit dem Fahrrad kommt man prima von A nach B und kann dabei einiges mitnehmen. Insbesondere mit den richtigen…

Das Bild zeigt ein Diagramm eines verkehrssicheren Fahrrads mit detaillierten Beschriftungen seiner Sicherheitsausstattung unter dem Titel "Das verkehrssichere Fahrrad". Es werden verschiedene Sicherheitsmerkmale hervorgehoben und beschriftet. Zur Beleuchtung gehören ein weißer Scheinwerfer vorne, ein rotes Rücklicht hinten sowie ein Dynamo- oder Batterielicht. Bei den Reflektoren sind ein roter Großflächenrückstrahler mit Buchstabe "Z" hinten, ein weißer Rückstrahler vorne, je zwei gelbe Speichenrückstrahler oder weißes reflektierendes Material pro Laufrad an Speiche, Felge oder Reifen und zwei gelbe Rückstrahler je Pedal aufgeführt. Das Fahrrad verfügt über zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen und eine helltönende Klingel am Lenker. Zusätzlich wird erwähnt, dass zugelassene Reflektoren und Leuchten am Prüfzeichen zu erkennen sind, mit dem Beispiel "K 12345".

Das verkehrssichere Fahrrad

Sehen und gesehen werden – das ist im Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung für die Verkehrssicherheit.…

Falt-, Bügel- oder Panzerkabelschloss

Fahrradschloss-Typen

Um nicht eines Tages Opfer eines Fahrraddiebstahls zu werden, gehört ein stabiles Fahrradschloss zur Ausstattung eines…

Felgen werden mit einem Schwamm geputzt

Das Fahrrad frühlingsfit machen

Im Frühling wird die Bewegungslust grenzenlos: Viele Menschen möchten sich nun aufs Rad schwingen. Wenn das Fahrrad über…

Auf Wintertour im Harz

Radfahren bei Eis und Schnee

Immer mehr Menschen wollen auch im Winterhalbjahr Radfahren. Das ist gut so, denn wenn das Tageslicht fehlt und der…

https://www.adfc.de/artikel/lastenraeder

Bleiben Sie in Kontakt