Visualisierung Projekt Cape Reviso: Die Heatmap zeigt, wo Radfahrende in Stuttgart besonders eng überholt werden.

Visualisierung Projekt Cape Reviso: Die Heatmap zeigt, wo Radfahrende in Stuttgart besonders häufig eng überholt werden. © Cape Reviso

Mobilität und Daten

Mobilität ist auch Datenverkehr. Daten können helfen, Verkehrsströme besser zu lenken und Konflikte zu vermeiden. Fürs Auto gibt es sie reichlich, für den Radverkehr nicht. Projekte wie Cape Reviso wollen das ändern und Radverkehr sicherer machen.

Damit möglichst viele Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, braucht es gute Radinfrastruktur, die es möglich macht, zügig, sicher und direkt ans Ziel zu kommen. Die fehlt vielerorts. Um das zu ändern und das Fahrrad zu einer echten Alternative fürs Auto zu machen, braucht es verlässliche Daten, die Kommunen zur Planung heranziehen können.

Daten sind Mangelware

Im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln ist die Datenlage in Bezug auf das Fahrrad aber überschaubar. Die Daten, die es gibt, basieren zumeist auf Informationen, die von Smartphones oder Radcomputern stammen und beziehen sich vor allem auf die Fahrradnutzung in der Freizeit. Sie stammen größtenteils von fahrradaffinen, jungen Menschen und sind damit nicht repräsentativ.

Forschungsprojekte bringen Daten

Mittlerweile gibt es einige Forschungsvorhaben, die die Datenlage verbessern wollen. Das Projekt Cape Reviso beispielsweise befasst sich damit, wie Verkehrsräume gestaltet werden können, damit es weniger Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmer*innen gibt. Der Fokus liegt dabei auf Radfahrenden und Fußgänger*innen.

Ein Projektbaustein ist die Messung des Überholabstands zwischen Auto- und Radfahrer*innen. Mit Abstandssensoren ausgestattete Radfahrende messen, wie dicht sie von Autos überholt werden und an welchen Stellen, der vorgeschriebene Sicherheitsabstand unterschritten wird – und geben so Auskunft darüber, wo es für Radfahrende besonders gefährlich ist.

Datengrundlage für Stadt- und Verkehrsplanung

Die Erkenntnisse sollen nicht nur dazu beitragen, Konflikte durch beispielsweise das Anlegen eines geschützten Radfahrstreifens zu reduzieren, sondern sie gar nicht erst entstehen zu lassen, in dem die Daten bei zukünftigen Planungen berücksichtigt werden.

Die durch Projekte wie Cape Reviso gewonnenen Daten unterstützen Stadt- und Verkehrsplaner*innen bei ihrer Arbeit. Sie dienen als Grundlage dafür, Radinfrastruktur zielgerichtet zu planen und Verkehrsflächen neu aufzuteilen, um den Radverkehr sicherer und attraktiver zu machen.

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